Unverhofft hatte mein Rostgolf noch eine zusätzliche Runde bei der VW-Kundenbetreuung bekommen, denn ein Kollege hatte im Urlaub einen VW-Abteilungsleiter getroffen (und verhöhnt), der das Thema noch einmal in die VW-interne Pipeline schieben wollte. Am Ende rief dann eine ganz offensichtlich auf extreme Konfliktlösung geschulte Dame an und konnte mir nur einschärfen, daß ich mich beim nächsten mal auf keinerlei Kompromisse einlassen und auf jeden Fall beim kleinsten Problem ein Faß aufmachen soll. Nicht wirklich mein Stil, gleich Gutachter und Anwalt aufzubieten.
Nun ja, der Händler hatte schon längst vorher zugestimmt, den Schaden auf eigene Kosten zu reparieren, um mich auch nächstes Jahr noch als Kunden zu behalten. Also hatte ich den 2.-4. September als Werkstatttage 11-13 für meinen Golf eingeplant. Scheibe raus, lackieren, Scheibe rein, das ist ganz im Ernst eine durchaus anspruchsvolle Reparatur, die ein paar Tage dauert.
Für die Zeit des Werkstattaufenthalts war mir standesgemäß ein Golf VI GTI zur Verfügung worden, dazu mehr im nächsten Beitrag.
Am Abholtag, Freitag mittag, steckte ich grausig im Stau fest und wollte nur kurz fragen, bis wieviel Uhr ich meinen Wagen noch in Empfang nehmen kann. Am anderen Ende der Leitung kam da unvermittelt Hektik auf, ich würde gleich zurückgerufen.
Ein paar Minuten später kam der Rückruf: Bei den abschließenden Arbeiten nach dem Lackieren war eine weitere Roststelle offensichtlich geworden, der Wagen war wieder in der Werkstatt.
Diese neue Roststelle konnte ich leider erst begutachten, nachdem sie bereits grundiert war. Sie befand sich am Holm oberhalb der Tür, kaum merklich nach vorn gerichtet, aber natürlich sollte es sich mal wieder um Steinschlag handeln. Genauso, wie beim Lackieren an der ursprünglich rostenden Stelle an der Vorderkante des Dachs eine kleine Beule sichtbar geworden sein soll. Natürlich wurde aber beim Aufschlag an dieser recht stabilen Stelle die nur einen Millimeter daneben liegende Frontscheibe verschont. Da lachen wirklich die Hühner.
Der Automobilverkäufer meines Vertrauens ist ratlos und kann sich nur noch auf esoterisches zurückziehen. So könnte z.B. der Uni-Lack so viel empfindlicher sein als die Metalliclacke, die meine bisherigen Autos alle hatten, und bei denen es nie Probleme mit Rost gegeben hatte.
Jetzt hat der Golf nach 2 Jahren 15 Tage in der Werkstatt zusammen, zuzüglich einem Sonntag. Ich erwarte vermutlich zuviel, wenn ich hoffe, daß ich zumindest in den letzten 12 Monaten von weiteren Eskapaden verschont bleibe.
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